Nach dem Ironman Kärnten habe ich erstmal Urlaub gemacht. Ich habe mir die Gegend am Wörtersee mal ohne Sportstress angesehen. Essen, shoppen und nochmal essen stand auf dem Plan.

Eine Woche nach dem Ironman war ich als Kampfrichter bei der Challenge in Roth eingesetzt. Ist echt mal schön den Anderen beim Wettkampf zuzuschauen und es gab genug Freunde und Bekannte, welche ich anfeuern konnte. Ein schönes Wochenende und ein sehr schöner Wettkampf, wirklich weiter zu empfehlen. Wann ich wohl in Roth an den Start gehen werde ;-)?

Anschließend bin ich zu meinen Eltern nach Neubrandenburg gefahren und habe mich weiter erholt. Wie jedes Jahr wollte ich aber auch dieses Jahr am Tollensesee-Schwimmen teilnehmen. Also angemeldet, aber dann zog das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Da nicht nur gute Schwimmer am Start waren, sondern auch Gelegenheitsschwimmer, hat der Veranstalter auf Grund des sehr schlechten Wetters den Wettkampf abgesagt. Es war sehr windig, regnerisch und der See war, wie so oft, sehr unruhig. Man hätte sich vorstellen können auch an der Ostsee zu sein bei einem schlechten Tag. Aber wer ein Ironman ist, der schwimmt trotzdem. Mit einigen anderen Sportlern und mit der Begleitung der DLRG nahm ich die 1.850 m in Angriff. Der Veranstalter hatte Recht mit der Absage. Auf dem See war das Wasser so unruhig, dass teilweise an Kraulen nicht zu denken war. Fast alle schwammen mehr Brust wie Kraul. Nach knapp 37 Minuten kam ich an der anderen Seite des Sees an und mein Körper war echt nicht ganz unerheblich unterkühlt. Erst nach 10 km laufen taute ich wieder auf. (Bilder sind in der Galerie)

Am 31.07.09 bestritt ich dann wieder meinen ersten Wettkampf, den Towerman am Flughafen München, und dies über die Sprintdistanz (400-18-4). Ich sage euch, die Muskeln taten heftig weh. Aber es sprang ein 2. Platz nach 46 min heraus. Ich startete hier für meinen Arbeitgeber, die Bundespolizei, welche mich in meinen sportlichen Aktivitäten sehr unterstützt. Dieser Wettkampf ist echt ein Tipp, klein aber oho.

In der 32. KW bekam ich dann die Nachricht, dass ich bei der Bundespolizeimeisterschaft im Triathlon über die Kurzdistanz in Fuldatal starten darf, also noch ein paar Tempoeinheiten in den Trainingsplan eingebaut und auf nach Nordhessen. Da ich ja auch in der 1. Hessenliga starte, konnte ich mir schon vorstellen, was da auf mich zu kommt. Und ich hatte nicht unrecht. Eine richtig harte Radstrecke mit bis zu 18 % Steigung und eine Laufstrecke, die es in sich hatte. Man hätte es auch als Berglauf gelten lassen können. Es ging nur hoch und runter. Das Schwimmen fand in einer Staustufe der Fulda statt und wie es so ist nach heftigem Regen am Vortag, schwamm eine Menge Treibholz im Wasser. Es war richtig gefährlich. Trotzdem kam ich in einer Nettozeit von 24:50 in der 2. Gruppe aus dem Wasser. Und ab jetzt begann für mich der Wettkampf erst richtig. Naja, zu der Radstrecke und Laufstrecke habe ich ja schon einiges gesagt. Das Radfahren absolvierte ich in 1:09 h und das Laufen in 39:20 min. Diese Zeiten sagen alles über die Strecke. Ich bin 3. in der AK 4 in der Bundespolizeiwertung geworden. Da der Wettkampf gleichzeitig die hessische Meisterschaft über die Kurzdistanz war, kann ich mich jetzt auch hessischer Vizemeister in der AK 4 nennen. Echt cool, hört sich gut an.

Jetzt geht es weiter mit den Ligarennen für die 1. Hessenliga in Viernheim und in Griesheim und dann ist die Saison zu Ende für mich. Ich werde demnächst wieder berichten.

... und die Naturgewalten, der Ironman Austria

Zieleinlauf IM Austria 2009Am Montag ging ich dann zum Arzt, weil die Stelle auf dem Rücken ein wenig schmerzte, Diagnose in 2 Sekunden, Gürtelrose. Ich sah schon alles weg schwimmen. Sollten alle meine Anstrengungen für die Katz gewesen sein, das Trainingslager auf Lanzrote, Schwimmtraining bei meiner Trainerin, Nina Eggert, im Allgäu, die fast perfekten Vorbereitungswettkämpfe, all das Geld was man so investiert in eine Vorbereitung? Der Hautarzt wollte mich sofort krank schreiben und gab mir den Rat, eher nicht zu starten. Ich zog weitere Meinungen hinzu, meine Hausärztin wie auch mein Sportarzt, Dr. Ludwig Geiger, gaben mir aber dann doch grünes Licht. Ich war sooooo erleichtert. Ich möchte mich auf diesem Wege bei den Personen bedanken, die in den letzten Tagen vor dem Wettkampf wirklich viel investiert haben, um mir den Start zu ermöglichen. Dazu zählt neben den bereits ganannten auch den Inhaberin der Weltrischen Apotheke in Wartenberg, welche mich mit Verbänden, Pflastern etc. perfekt versogt hat. Ich habe mich doch so gut gefühlt. Die Motivation stieg wieder.

Aber als zur Anreise nach Klagenfurt die Klimaautomatic meines Autos kaputt ging und die Nudelparty in Klagenfurt ein völliger Reinfall war, ging die Motivation erheblich zurück. Es konnte jetzt nur besser werden.

Am Wettkampftag war ich gut ausgeruht und fühlte mich stark, hier muss der Dank insbesondere an meine Trainerin, Nina Eggert, gehen und auch an das Magic Sportfoodteam, welches mich optimal mit Produkten zur Vorbereitung versorgt hat, danke Steffen und all die Anderen.
Plötzlich fiel der Startschuss, alle waren noch gar nicht vorbereitet, weil es hieß, es wird ein Wasserstart gemacht. Aber wir standen noch alle am Strand. Der Rest vom Schwimmen war caotisch, nur ein Gehaue und Gesteche. An Schwimmen war die ersten und die letzten 1000 m fast nicht zu denken. Man möge sich bitte vorstellen, ca. 600-800 Athleten wollen in einen Kanal, welcher max. 8-10 m breit ist. Am Ende hatte ich die schlechteste Schwimmzeit (1:09 h), welche ich je auf die 3,8 km geschwommen bin. Selbst im GA1 Training bin ich erheblich schneller geschwommen.

Aber jetzt ging der Wettkampf für mich richtig los. Auf dem Rad lief es genial bis km 130, als mir das Trinken ausging und ich leichte Hüftschmerzen bekommen habe. Auch der aufkommende Wind in der zweiten Radrunde tat sein übriges. Die erste Runde bin ich recht locker in 2:20 h gefahren und die zweite Runde mit mehr Intensität aber nur in 2:30 h. Hier muss ich erwähnen, dass es an diesem Tag extrem heiß und schwül war, fast wie im Gewächshaus.

Beim zweiten Wechsel ging alles gut, schnell Blutzucker gemessen, Kohlehydrate eingeworfen, Oberteil gewechselt und auf gings. Ich bin im Schnitt so 4:40 gelaufen und ich habe mich echt gut gefühlt. Den Fehler aus Frankfurt vom letzten Jahr habe ich auch nicht gemacht. Ich habe mich gut verpflegt, Cola und Gels alle 2-3 km und der Zucker ist nie nach oben ausgebrochen, im Gegenteil. Er war fast immer im optimalen Bereich, so dass die Beine immer gut waren und es auch keine Magenprobleme gab. Ich hätte noch beschleunigen können aber die Kraft habe ich mir aufgehoben für die letzten 5 km. Am Ende bin ich über die Marathonstrecke, meine Uhr zeigte jedoch 43,8 km an, eine Zeit von 3:20 h gelaufen. Es war der 95. Platz gesamt und Platz 19 in der Altersklasse. Ich war und bin immer noch glücklich, jedoch hätte das Schwimmen etwas besser laufen können. Jetzt steht erstmal Ausruhen auf dem Programm und die freie Zeit genossen, bevor es mit Ligawettkämpfen weiter geht.

Euer Mario

Zur unmittelbaren Vorbereitung auf Klagenfurt stand in der der Taperphase noch ein Sprint in Roth am 27.06.09 auf dem Plan. Für mich war es mal eine andere, neue Vorbereitung auf einen längeren Wettkampf. Im Vorjahr hab ich zwei Wochen vor Frankfurt eine olympische Distanz in Erding gemacht. Nun stand eine Woche vor dem Ironman in Klagenfurt ein Sprint auf dem Programm. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie es wohl einem Langdistanzler in der Endphase vor einer Langdistanz bei einem Sprint gehen wird.

Hier die Antwort:

Schwimmen war schon gar nicht so schlecht. Leider habe ich keine Zeiten, da ich beim Schwimmen meinen Chip verloren habe. Aber es waren so ca. 11:50 min auf 750 m. Ich glaube, ich war der 5. oder 6. nach dem Schwimmen. Das hat mich sehr postiv gestimmt. Auf dem Rad habe ich wirklich alles rausgeholt was geht und ich bin als zweiter zum letzten Wechsel gekommen. Leider musste ich den Kampfrichtern wieder mal sagen, dass ich keine Zeitmessung auslösen kann, da ich ja keinen Chip mehr hatte, so dass ich als dritter auf die Laufstrecke gegangen bin. Aber ich hatte Platz 2 oder sogar Platz 1 vor Augen. Ich konnte noch einen Athleten überholen und habe auf den führenden aufgeholt. Leider war die Strecke zu kurz um noch ranzukommen. Am Ende stand ein hervoragender 2. Platz zu Buche und ich war überglücklich und dies mit einer beginnenden Gürtelrose. Klagenfurt kann kommen oder doch nicht ???

Nachdem der Triathlon in Amberg echt gut gelaufen ist, standen nun zwei weitere Wettkämpfe auf dem Plan.

Am 15. Mai habe ich für meinen Arbeitgeber, die Bundespolizei, am Airportlauf Flughafen München teilgenommen. Man mag es kaum glauben, aber es war ein international besetztes Feld. Die Lufthansa und die Flughafen München GmbH hatten Gäste eingeladen, z. B. die Lufthansa Italien.
Dieses Jahr bin ich aufgrund der Trainingsplanung nur die 5-km-Strecke gelaufen. Auch ein Langdistanzler braucht mal die eine oder andere Tempoeinheit und genau als solche habe ich den Lauf gesehen. Zuvor hatte ich noch eine Schwimmeinheit im kalten Freibad absolviert. Allerdings bin ich bis zum Start der 5 km nicht mehr richtig warm geworden.

Als es nun endlich los ging, war ich schon nach 400 m mit noch einem Läufer allein an der Spitze. Ich bin mein Tempo gelaufen und habe immer wieder beschleunigt. Der andere Läufer ließ sich einfach nicht abhängen. Nina hatte mir die Vorgabe gemacht Vollgas zu laufen, also bis das Laktat aus den Ohren kommt. Das habe ich auch gemacht.
Nach 4,9 km habe ich dann das Tempo nochmals gesteigert, jedoch überholte mich mein Mitläufer 50 m vor dem Ziel. Er war einfach schneller auf den letzten Metern.
Im Ziel hatte mir dann ein Kollege gesagt, dass mein Mitläufer schon die letzten sechs Jahre gewonnen hat und ein Mittelstreckenläufer war. Mit der Zeit von 17:45 min war ich sehr zufrieden, ohne jegliche harten Tempoeinheiten beim Laufen.


Einige Tager später stand nun der erste richtige Härtetest auf dem Programm, der Ironman 70.3 in St. Pölten. Ich hatte sehr gut trainiert und war nicht krank. Außer, dass die rechte Schulter Schmerzen bereitete. Meine Schwimmzeiten im Training sind stetig langsamer geworden. Mein Physiotherapeut diagnostizierte eine Muskelverspannung und Verkürzung und hat noch versucht, das Beste für den Wettkampf herauszuholen. Am Wettkampftag war ich beschwerdefrei, jedoch fehlte nach den Behandlungen noch der alte Druck im Wasser. Der Wettkampftag begann bewölkt mit ganz leichtem Regen, sollten wir Pech haben mit dem Wetter, obwohl es heiß angekündigt war? Beim Schwimmstart kam dann die Sonne raus und es wurde richtig warm. Das Schwimmen lief wieder nur suboptimal, 400 Starter und nur 150 m zur ersten Boje, Chaos pur. An Schwimmen war auf den ersten 800 Metern nicht zu denken. Nach dem Wechsel in den zweiten See ging es einigermaßen. Jedoch kann ich trotzdem mit einer Schwimmzeit von 34 min natürlich nicht zufrieden sein. Aber dann kamen meine Disziplinen.

Die Radstrecke kannte ich ja schon vom letzten Jahr, obwohl sie ein wenig geändert wurde, noch mehr Höhenmeter als letztes Jahr. Die Radzeiten waren grundsätzlich 5-10 min langsamer als letztes Jahr. Deswegen kann ich mit einer nur 3 min schlechteren Radzeit überaus zufrieden sein. Am Ende der Radstrecke stand eine Zeit von 2:33 h nach 92 km zu Buche. Ich hatte richtig guten Druck auf der Strecke und es war noch Einiges drin. Da ich in der vorletzten Welle gestartet bin, bin ich fast nur Blinker links über die Radstrecke gejagt. Beim Laufen wusste ich ja, dass ich gut drauf bin. Wie immer habe ich die CEP-Socken mal wieder nicht schnell genug anbekommen. Die ersten Kilometer bin ich mit 4:10 min/km angelaufen. Dann habe ich das Tempo erhöht und es lief genial. Ich konnte gut ein Tempo von fast 3:50 min/km bis zum Ende Laufen und hatte am Ende die 84. Laufzeit von 1900 Startern und 80 PRO´s.

Die Schlussfolgerung aus den beiden Wettkämpfen: am Schwimmen weiter arbeiten, ansonsten bin ich auf einem sehr sehr guten Weg, Klagenfurt kann kommen.

Euer Mario



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