Ich hatte euch ja im letzten Beitrag vom Experiment Kitzbühel berichtet. Das war es auch. Ich fange einfach mal von vorne an. Am Tag der Anreise war schönstes Wetter (28 Grad) und wir haben uns noch einen schönen Tag in Kitzbühel gemacht, Wettkampfunterlagen abgeholt, Wechselzone besichtigt und natürlich die Innenstadt von Kitzbühel angesehen. Und wer steht dann hinter mir an der Eisdiele, Macca. Mein schlechtes Englisch hielt uns aber nicht davon ab, einen kurzen Smaltalk zu halten. Ein ITU Worldcup-Rennen ist doch etwas Anderes. Alles ein wenig professioneller, so schien es am Anfang.

Am Samstag dann schon kühler mit 18 Grad und die Elite-Herren hatte stellenweise mit sehr starkem Regen zu tun. Die Wettkampfbesprechung für die "Jedermänner" war unter aller S... So viele falsche Informationen habe ich noch nie bekommen. Die Athleten mussten den Veranstalter immer wieder verbessern und hatten nur noch Fragezeichen in den Augen. Der Veranstalter hat einfach die Präsentation aus dem letzten Jahr genommen, obwohl die Strecken sich geändert hatten. Auch verlangte der Veranstalter von den Athleten einen durchschnittlich 10% igen Berg mit Schotterpiste hochzufahren. (Naja am Wettkampftag ging es dann, sie hatten eine Walze mehrfach über den Abschnitt fahren lassen).

So haben wir uns dann das Herrenrennen angesehen und Daniel (Ungerman) hatte mir vor dem Wettkampf den "Auftrag" gegeben, ihn richtig zu treiben beim Laufen. Wie gesagt, so getan. Ich musste auch feststellen, dass ich nicht alleine war mit meinen Verletzungssorgen. Daniel war kurz vor Kitzbühel verletzt und Nils Frommhold hat seit drei Monaten mit einem Ermüdungsbruch zu tun und war nur zum Zuschauen verdammt. Es war aber nicht der Tag der Deutschen, einige mussten das Rennen aufgeben und Daniel verpasste beim Laufen den Anschluss an die Spitzengruppe. Es war mal wieder eine Brownlee-Show.

So nun zu meinem Rennen, es war Sonntag und um kurz nach vier klingelte der Wecker. Der Regen hatte aufgehört, aber es lag tatsächlich Schnee auf den  umliegenden Bergen und es waren einstellige Temperaturen (überhaupt nicht mein Wetter). In der Wechselzone gab es dann die Info, dass es keine olympische Distanz gibt, alle starten im Sprint. Ich war eh schon schlecht drauf durch die durchnässte Wechselzone (überall stand das Wasser), die ar...kalten Temperaturen und die schlechte Organisation. Ich sagte mir, Augen zu und durch. In Anbetracht des sehr wenigen Trainings im Vorfeld und der Order von Dr. Buchhorn aus Straubing nur GA 1 zu trainieren, bin ich doch noch ganz zufrieden mit Platz 28 gesamt und Platz 7 in der AK. Aber es war wirklich s.. kalt. Beim Laufen musste ich drei Mal anhalten, weil ich dachte die Schuhe zu verlieren. Die Füße waren so eingefroren und haben sich zusammengezogen, dass ich das Gefühl hatte die Schuhe waren drei Nummern zu groß. Nach ca. 3 km wurde das Laufen angenehm und ich konnte noch Tempo machen, aber das Rennen ging ja nur noch 2 km. Da ich in Kitzbühel die Worldcupluft geschnuppert habe, habe ich mich entschieden evtl. beim ITU Rennen in Lausanne zu starten.

Im Anschluss haben wir uns noch das Damenrennen angesehen und kräftig angefeuert aber leider hat es nicht so viel für die Deutschen gebracht. Ach ja, meine Trainerin Nina Eggert huschte auch ein paar Mal an mir vorbei (als Betreuerin des DTU Kaders).

Jetzt genieße ich schon seit einigen Tagen das schöne Wetter in Neubrandenburg, trainiere auf meine nächsten Wettkämpfe hin und plane meinen Einsatz als Einsatzleiter (Chefkampfrichter) beim Karlsfelder Triathlon. Und natürlich werde ich in Roth auch wieder als Kampfrichter unterwegs sein. Also viel zu tun, packen wir es an. Ihr hört von mir.

euer Mario



Rotor